Kindheit im Wartezustand

Forschung, die hinschaut

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Wie viele Kinder mit ihren Eltern in der Schweiz in Asylunterkünften untergebracht sind, ist nicht bekannt. Wie lange sie dort bleiben, wie häufig und warum sie die Camps wechseln, wird nicht dokumentiert. Wenn man die Kinder fragt, wie es ihnen geht und was ihren Alltag bestimmt, berichten sie von einem Wartezustand in Isolation, von Langeweile, von Sorgen um ihre Eltern und auch von ihren Träumen vom Leben danach.

Die ethnografische Studie Warten auf Transfer von Prof. Dr. phil Clara Bombach (2023) dokumentierte das (Er)Leben von Kindern in einer kollektiven Asylunterkunft über den Zeitraum eines Jahres – mit insgesamt 365 Stunden teilnehmender Beobachtung zu Tages- und Nachtzeiten. Entstanden ist ein dichter Einblick in eine weitgehend unsichtbare Lebensrealität.

Die Ergebnisse dieser Forschung bilden die Grundlage für weiterführende wissenschaftliche Arbeiten, Veranstaltungen und Projekte mit Fokus auf Kindheit im Asylbereich. Im Mittelpunkt steht eine anwendungsorientierte, kindzentrierte Perspektive, die gesellschaftliche Relevanz mit wissenschaftlicher Tiefe verbindet.

Diese Website bietet Zugang zu aktuellen Publikationen, informiert über Veranstaltungen und Vorträge und gibt Einblicke in laufende und geplante Forschungsprojekte. Anfragen zu Kooperationen, Forschungsvorhaben oder Vorträgen sind willkommen.